Das "Pfingststehlen"
Zu Pfingsten darf man Streiche spielen. In der Unfug- oder Bosheitsnacht, jener von Samstag auf Pfingstsonntag oder von Sonntag auf Pfingstmontag, steht das sogenannte Pfingststehlen auf dem Programm.
Ursprünglich war es Brauch, dass die Dorfburschen in der Pfingstsamstagnacht alle auf den Bauernhöfen unordentlich gelagerten, leicht transportierbaren Gegenstände wegtrugen und auf Plätzen sammelten. Wer also am Pfingstsonntagmorgen einen Gartenzwerg, Gartengarnitur, Gießkanne, Schaufel oder ähnliches vermisst, sollte zu den "bekannten" Dorfplätzen schauen.
ABER VORSICHT BEIM "STEHLEN": Mutwillige Beschädigungen führen zu Anzeigen!
"Pfingstlotter"
Wenig charmant aber nach wie vor gebräuchlich ist das Aufstellen eines "Pfingstlotters". Eine männliche Strohpuppe ("Lotter") wird dabei von den Burschen bei den ledigen Mädchen vor die Haustür oder aufs Dach gesetzt. Ein Wink für die "Überfälligen", endlich zu heiraten.
"Pfingstluckn"
Wer am Pfingstsonntag als letzter aufsteht wird als "Pfingstluckn" bezeichnet. Ihm drohen böse Streiche von zuvor aufgewachten Familienmitgliedern.
Was feiern wir eigentlich zu Pfingsten?
Pfingsten ist eines der drei großen christlichen Feste.
Dass es leicht "unter den Tisch" fällt, liegt wohl keineswegs an der inhaltlichen Bedeutung, sondern vielmehr an der fehlenden wirtschaftlichen "Ausbeutung", die heute leider zu oft unsere Aufmerksamkeit bestimmt. Pfingsten ist nichts weniger als das "Geburtsfest der Kirche". Von diesem Tag an – es war der 50. Tag nach der Auferstehung, also nach Ostern – "trauten" sich die bis dahin ängstlichen Apostel, die Botschaft von der Auferstehung Jesu zu verkünden. Viele Menschen fanden durch sie den Glauben und ließen sich taufen.